Schulgeschichte

Schulgeschichte

Für die Zeit der Gründung der Schule Eisernstein im Jahre 1879 bis 1882 liegen keinerlei Aufzeichnungen vor. Die ersten Aufzeichnungen zur Geschichte der Schule gehen auf das Jahr 1882 zurück. Sie bestehen hauptsächlich aus Abschriften von Erlassen, weniger aus Aufzeichnungen die Schule und ihre Geschichte selbst betreffend. In diesen Erlassen werden so wichtige Dinge wie „Vermeidung von Waldbränden“, „Regelung der körperlichen Züchtigung der Schüler“ und „Regelungen der Feierlichkeiten zu Gedenktagen“ behandelt.

Erst im Jahre 1898 wird eine richtige Schulchronik angelegt, die die wechselvolle Geschichte unserer Schule beschreibt. Sie wurde von Eduard Bellinger, einem Rektoratschullehrer, angelegt. Eduard Bellinger trat die Nachfolge des nach 47- jähriger Lehrtätigkeit am 1.11.1898 in den Ruhestand getretenen Hauptlehrers und Organisten Bräker an.

Am 1. November 1898 trat Herr Hauptlehrer Bräker, der 47 Jahre an der Schule tätig gewesen war, in den Ruhestand. Sein Nachfolger als Hauptlehrer und Organist wurde der Rektoratsschullehrer Eduard Bellinger. Über den Entwicklungsgang sei folgendes bemerkt: Eduard Bellinger wurde geboren am 7. April 1866 zu Stolzenburg b. Wermelskirchen, als Sohn des Lehrschmiedes Eduard Bellinger. Er besuchte mit dem 6. Lebensjahre die einklassige Volksschule zu Winkelhausen. Als die Familie dann aus Sellscheidt verzog, ging er in die zweiklassige Volksschule zu Pohlhausen. Im Jahre 1878 trat er dann als Schüler in die „Höhere Stadtschule zu Wermelskirchen“ ein und verblieb an dieser Schule 4 Jahre lang. Es nahm sich der hochherzige Pfarrer Hessel seiner an und bereitete ihn privat für die Aufnahmeprüfung ans Seminar vor. 1883 bestand er seine Aufnahmeprüfung in das Königliche Schullehrer-Seminar zu Mettmann, an welcher Anstalt er 1886 seine Abgangsprüfung machte. Von der Könglichen Regierung wurde ihm unterm 10. April 1886 die Verwaltung der 2. Klasse der neuerrichteten zweiklassigen evangelischen Volksschule zu Friedensburg bei Wülfrath übertragen.In den Jahren 1934 und 1940 gab der Chronist Zusammenfassungen der ersten 60 Jahre der Schule Eisernstein. Zitat aus dem Jahre 1934: „Im Jahre 1918 wurde die Ortsschule, die seit 1863 als 4klassige Schule bestand, mit der Schule Eisernstein, welche 1879 eingeweiht war und von einer 2klassigen zu 6 Klassen bis 1911 anwuchs. Dann wurden 2 Klassen mit der aufgehobenen Schule Garschagen zur neuen Schule vereinigt, die 1913 auch 4klassig wurde.
So bestanden also in unserem Orte
1.die 8klassige ev. Schule „Ortsschule Eisernstein“ in zwei Gebäuden (Ronsdorfer Straße und Schulstraße)
2.die 4klassige ev. Schule „Neuenhof“ und
3.seit 1919 die 2klassige katholische Schule im alten umgebauten Saale von Starke in der Remscheider Straße
Da nun einerseits die katholische Schule sehr mangelhaft untergebracht war und andererseits die 8klassige ev. Schule wegen der getrennten Klassenräume und auch wegen großer baulicher Mängel eine durchgreifende Änderung der Schulverhältnisse verlangten, hatte schon vor 10 Jahren der Stadtrat einen Neubau für Eisernstein beschlossen.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Nachkaiserzeit schoben den Plan hinaus, bis 1926 nach der Eingemeindung der Oberbürgermeister den Neubau für eine solch dringliche Angelegenheit hielt, dass er alle Kraft daran setzte, diese Mängel zu beheben.
Wohl 8-10 Pläne sind im Laufe der Jahre ausgearbeitet worden, um immer wieder eine noch billigere Lösung zu finden. Zuletzt sollte es unter Beseitigung des Flachbaus ein 8klassiger Neubau zu 180.000 Mark werden, zu welchem auch 50.000 Mark vom Herrn Minister gegeben wurden. Aber die drückenden Wohlfahrtslasten zwangen zum Aufgeben des Projektes, sodass schließlich nach nochmals bewilligtem Zufluss der jetzige Plan zu 87.000 Mark durchgeführt wurde.
Im Februar 1933 wurde mit der Kanalisation und Ausschachtung begonnen.

Dann trat eine längere Pause ein, weil nach der Übernahme der Regierung und nach der Wahl eines neuen Stadtrates dieser den ganzen Plan nochmals genehmigen sollte.
Endlich wurden Platz und Plan gut geheißen und nun begann reges Leben mit viel Hindernissen für den Schulbetrieb, der während des Neubaus in den alten Räumen fortgeführt werden musste.
Über 30 Firmen haben mit mehr als 100 Arbeitern Arbeit für Monate, Wochen oder Tage gefunden. Kein Unglücksfall ist vorgekommen, und so steht nun Anfang Februar 1934 der Bau für seine Bestimmung bereit.“Eine weitere Zusammenfassung gab der Chronist im Jahre 1940:
„Nach der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Lüttringhausen, die durch den allgemeinen Aufschwung Deutschlands infolge des glorreichen Sieges 1870/71 bedingt war, wuchs die Einwohnerzahl und somit die Zahl der Schüler derart, daß die damals als einzige 4 klasssige Schule bestehende „Ortsschule“ nicht mehr ausreichte und so enstand 1879 die neue 2 klassige Schule Eisernstein, die bis 1911 von Herrn Kuhlmann – also 32 Jahre- geleitet wurde. In den folgenden 10 Jahren wurden nacheinander 2 neue Klassen angebaut, so daß bis 1911 zwei 4 klassige Schulen im Ort bestanden. In den letzten 10 Jahren reichten auch diese nicht mehr aus, alle Schüler, einschließlich der katholischen Kinder aufzunehmen. Daher entschloß sich die Stadtverwaltung, noch eine 4 klassige Schule am Neuenhof zu bauen. Die wurde als 3 klassige Schule am 1.4.1911 aus der einklassigen Schule Garschagen und 2 Klassen der Schule Eisernstein, die als 5. und 6. Klassen im Lagerraum der Turnhalle und im Ev. Vereinsheim untergebracht waren. Leiter wurde Herr Haarmann, dessen bisherige Schule Garschagen nach über 100- jährigen Bestehen die Tore schloß. Als Herr Kuhlmann am 1.4.1911 in den Ruhestand trat, wurde Herr G. Wilshaus sein Nachfolger und hat somit fast 30 Jahre an ihr gewirkt.
Im Jahre 1917 trat auch Herr Wulf an der Ortsschule in den Ruhestand und Herr Wilshaus übernahm als Rektor die zu einer 8 klassigen Schule vereinigten beiden Schulen, die bis 1934 in den beiden Gebäuden blieben. Da eine 2 klassige katholische Schule aus den 12 bestehenden Klassen des engeren Ortes und den Landschulen Goldenberg und Halbach die katholischen Kinder ausscheiden ließ, wurden bald nur noch sieben Klassen geführt. Die Abnahme der Schülerzahl nach dem Weltkriege brachte mancherlei Wechsel in den 3 Systemen, da unser Ort seit 1929 seine Selbstständigkeit durch die Eingemeindung nach Remscheid verlor.
Die Auflösung der katholischen Schule 1938 führte allen Klassen wieder Schüler zu, so daß vom 1.4.1940 ab wieder 4 Klassen am Neuenhof (A.L.Schlageter Schule) und 7 Klassen am Eisernstein geführt wurden.“In der Zeit vom Juni 1940 an übernahm Herr Keune die Leitung der Schule, bis er im März 1943 zum Heeresdienst einberufen wurde. Ab dem 9. März 1943 übernahm Lehrer Kempe aus Lennep die Leitung der Schule Eisernstein-Schlageter.

In der Nacht vom 29. auf den 30. Mai 1943 erfolgte der englische Angriff auf Wuppertal Barmen und Umgebung, wobei die beiden Schulgebäude Schlageter und Eisernstein zahlreiche Beschädigungen davon trugen. Vier Wochen später erfolgte in der Nacht vom 24./25. Juni der erwartete Angriff auf Wuppertal Elberfeld. Die Sommerferien begannen; viele Eltern verließen mit ihren Kindern Lüttringhausen, um sich in Sicherheit zu bringen. Die hiesigen Schulen wurden geschlossen und erst am 30. August, einen Monat nach dem Großangriff auf Remscheid wieder geöffnet. Im Oktober 1943 wurden die Schule Eisernstein/Schlageter vereinigt und die drei Klassen der Schlageter-Schule mussten in das Schulgebäude Eisernstein übersiedeln. Für die zehn Klassen standen ab November 1943 sechs Klassenräume und ein Zeichensaal zur Verfügung. Die Schülerzahl stieg an und betrug bald 480 Schüler.
Unterricht wurde sowohl am Vor- als auch am Nachmittag bis 16.45 Uhr erteilt, um wegen der andauernden Luftwarnungen die Zahl der im Gebäude anwesenden Kinder herabzudrücken.
Da nicht alle Kinder im Luftschutzkeller der Schule Platz hatten, gingen zwei Klassen bei Fliegeralarm in öffentliche Luftschutzräume oder in häusliche Schutzräume.
Ab August 1940 wurde der Unterricht fast täglich durch Alarme unterbrochen. Der Unterricht in den Klassen wurde eingestellt und ab Dezember 1944 erfolgte Gruppenunterricht mit je 6 – 8 Kindern in einer Elternwohnung, jeweils einmal pro Woche zwei Stunden Deutsch und Rechnen. Ebenfalls wurden im „Zuchthaus“ zwei Gruppen unterrichtet.
Die Fliegeralarme unterbrachen oft die Betreuung der Kinder und Angriffe durch Tiefflieger nahmen so zu, dass ab dem 20.03.1945 auch der Gruppenunterricht unterblieb.
Schulleiter Kempe erlitt bei einem Fliegerangriff durch einen Bombeneinsturz seines Hauses schwerste Verletzungen, die zu einer Invalidität führten, seine Frau kam ums Leben.
Nachdem am 15.April 1945 amerikanische Truppen in Lüttringhausen eingezogen waren, wurden die Schulen erneut geschlossen. Die Schule Eisernstein wurde zu einem Lazarett für allgemeine Truppen umgewandelt, so dass bei der Wiedereröffnung des Schulbetriebes am 8. September 1945 für den Unterricht nur die Räume der Schule Garschagen zur Verfügung standen. Die Belegung dauerte bis August 1946. Erst ab September des Jahres konnte der Schulbetrieb im Gebäude Eisernstein wieder aufgenommen werden.
In dieser Zeit wurden von der Besatzungsmacht veranlasste Schulspeisungen durchgeführt. Die in der Gefängnisküche gekochten Speisen wurden von Gefangenen in die Schule gebracht. Sie dauerten bis Juli 1950 an.

Zum 1.September 1946 erhielt die Schule Neuenhof ihren Bezirk zurück unter der Bezeichnung „Schule Garschagen“. Die Arbeit in der Schule wurde durch die Not der Zeit, schlechte Ernährung, mangelhaftes Schuhwerk, fehlendes Lernmaterial und ungenügendes Heizmaterial stark gehemmt. Individuelle Schülerbedürfnisse wurden nicht berücksichtigt. Auswendiglernen stand im Vordergrund. Diktierte Texte ersetzten das Schulbuch. Freude an der Schule und am Lernen wurde manchen Kindern dadurch kräftig vergällt und die Abneigung gegen den täglichen Schulzwang noch gesteigert.
Bereits am 12.12. 1946 wurde die Schule Garschagen wieder wegen fehlenden Heizmaterials geschlossen und mit der Schule Eisernstein bis zum 23.3.1948 zusammengelegt. 1947 wurden in Remscheid konfessionelle Schulen eingerichtet und unsere Schule führte ab 14.4.1947 den Namen „evangelische Schule Eisernstein.“
Auf Drängen der Schulpflegschaft erhielt die Schule Eisernstein im Jahre 1962 zwei neue Klassenräume, die am 27.9. 1962 bezogen wurden. Somit hatte die Raumnot vorläufig ein Ende.Am 11.6.1964 begannen die ersten Einschulungen von Kindern, deren Eltern in die Wohnungen des Großsiedlungsgebietes Klausen eingezogen waren. Bis zur Fertigstellung der dort entstehenden 10klassigen Schule nahm die Schule Eisernstein den evangelischen Teil der Schüler auf. Die Schülerzahl stieg wieder auf 482 an, ab 7.1.1965 wurden zwei Räume im CVJM-Heim in der Gertenbachstraße angemietet, um die Raumnot zu mildern, ab April 1965 stellte die freikirchliche Gemeinde am Schützenplatz zwei Aushilfsklassenräume zur Verfügung, ab 5. Mai auch noch der große Raum im neugebauten Rot– Kreuz-Heim. Zum Ende des Schuljahres 1965/66 betrug die Schülerzahl 635 und Eisernstein war damit die größte Schule Remscheids. Unterrichtet wurden die Kinder von 14 Lehrkräften.

Nach der Fertigstellung der neuen Schule in Klausen im Kurzschuljahr 1966/67 reduzierte sich die Schülerzahl wieder auf 269, die Zeit der Belegung von Aushilfsräumen war nun vorbei. 1967 wurde versucht, die „evangelische Volksschule“ in eine Gemeinschaftsschule umzuwandeln. Die Umwandlung scheiterte jedoch an einer Stimme.Im Schuljahr 1968/69 wurde das Schulwesen neu in Grund- und Hauptschulen geordnet. Die Schule Klausen wird Hauptschule, die Schule Eisernstein wird Grundschule. Gleichzeitig wurde aus der evangelischen Volksschule die „Gemeinschaftsgrundschule Eisernstein“. Erneut ergaben sich Raumprobleme. Die Hauptschule Klausen stellte 3 Räume für 5 Klassen zur Verfügung, später 5 Räume für 8 Klassen, da die Schülerzahl weiter bis auf 730 anstieg.Im Jahre 1970 wurde der Schulverein unserer Schule gegründet, 1972 wurde der erste Schulkindergarten an unserer Schule eingerichtet. Im Jahre 1979 wurde das alte Gebäude der Schule Eisernstein für abgängig erklärt und der jetzige Standort festgelegt.

Zum Schuljahresbeginn 1981/82 zog die Schule Eisernstein in die ersten 8 Klassenräume ein. Ostern 1987 wurde die Schule noch einmal um drei Klassen erweitert. Endlich waren nun alle Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen und Lehrern in einem Gebäude vereinigt. 1988 wurde die alte Eisernstein–Schule komplett abgerissen. An ihre Stelle wurde ein Kindergarten gebaut. Als im Jahre 1995 die Schülerzahl auf 360 anstieg, kamen noch einmal zwei Klassen in Form eines Pavillons dazu.

Zum ersten Schultag des Schuljahres 2012/2013 brach an der Grundschule ein Feuer aus und zerstörte das komplette Dach. Der durch Feuer und Löschwasser entstandene Schaden war so erheblich, dass in diesem Schulgebäude voresrst kein Unterricht mehr stattfinden konnte. Glücklicherweise standen im nahegelegenen Schulzentrum einige Räume zur Verfügung, die von Schule und OGS in Anspruch genommen werden konnten.

Dies bedeutete zwar, dass in wenigen Räumen 8 Schulklassen und 5 OGS Gruppen untergebracht werden mussten, bot der Schulgemeinschaft aber auch die Chance, nicht auf umliegende Schulen aufgeteilt werden zu müssen. Ein großer Dank gilt dabei jedoch auch dem Leibniz- Gymnasium und der Hauptschule Klausen.
Nach mehreren Gesprächen und eingehenden wirtschaftlichen Prüfungen entschied sich die Stadt das Gebäude nicht wieder aufbauen zu lassen. Vielmehr sollte die Grundschule dauerhaft im Schulzentrum eingegliedert werden. So hieß es nun in den Folgemonaten, eine für beide Schulformen optimale Lösung zu finden und notwendige Umbauarbeiten zu planen und zu organisieren.

Mit Beginn des Schuljahres 2014/2015 war der Großteil der Umbauarbeiten abgeschlossen. 5 Schulklassen konnten ihre neuen Unterrichtsräume beziehen, der OGS- Bereich wurde fertiggestellt und der Verwaltungstrakt konnte nun vollständig genutzt werden. Bis zum endgültigen Abschluss aller Baumaßnahmen wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Die feierliche Übergabe der neuen Grundschule Eisernstein ist für das Jahr 2015 geplant.

Seit dem Schuljahr 2016/2017 können die Kinder und Lehrer die Schule in vollem Umfang nutzen. Neben 8 Klassenräumen stehen noch weitere 4 Förderräume und 4 Gruppenräume für die Nachmittagsbetreuung zur Verfügung.